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Blogger / Influencer

Adieu Polska: Kaffee-Talk mit Klaudia Giez – Teil 2

von Jen
Ein Porträt der ehemaligen GNTM Kandidatin Klaudia Giez

Klaudia mit K – Persönlichkeit siegt

In unserem ersten Teil hat Klaudia Giez schon viele persönliche Erfahrungen und Lebensabschnitte mit uns geteilt. Heute gehen wir noch einen Schritt zurück und sprechen über ihren Umzug aus Polen nach Deutschland, ihre Kindheit und ihre Anfänge im Model-Business.

Da der Boulevard-Klatsch viele Nachrichten oft etwas verdreht wiedergibt, möchten wir euch Klaudia ganz persönlich vorstellen und haben ihr bei einer Tasse Kaffee eine Menge Fragen gestellt. Freut euch auf ein sehr privates und interessantes Interview.

Mit vier Jahren ist Klaudia mit ihrer Familie aus einem kleinen Dörfchen in der Nähe von Warschau nach Deutschland gezogen. Ihre Mutter kommt aus Weißrussland und ihr Vater aus Schlesien. Da die Eltern von Klaudias Vater zu dieser Zeit bereits in Berlin wohnten, war es für die Familie leichter in der Hauptstadt Anschluss zu finden. Ihre Eltern wollten in Berlin arbeiten und für alle ein besseres Leben ermöglichen.

Overview: Klaudia, wie war das für Dich nach Berlin zu ziehen? Mit 4 Jahren bekommt man schon einiges mit. Kannst Du Dich noch an diese Zeit erinnern?

Klaudia: Ja ich erinnere mich sehr gut. Es war anfangs nicht cool. Ich war in einem komplett fremden Land und dachte mir: Wo bin ich hier bloß? In unserem Dörfchen in Polen waren ständig Bekannte bei uns zu Besuch. In unserem Häuschen gingen ständig Menschen ein und aus. In Berlin war das dann anders. Das liegt wahrscheinlich auch an der unterschiedlichen Kultur. In unserer Wohnung in Berlin war es einsamer. Das fühlte sich damals ziemlich leer für mich an.

O: Hattest Du einen kleinen Kulturschock?

K: Ja komplett. Die Sprache war mir fremd, alles sah anders aus. Alles war so riesengroß und ich wusste auch nicht so richtig, wo ich war. Wenn man so jung ist, kann man Entfernungen nicht richtig einschätzen. Es war einfach alles ziemlich verwirrend. Für mich begann ab da ein komplett neues, noch fremdes Leben. Und das Schlimmste war die Sprache. Anfangs habe ich sogar angefangen ein bisschen Türkisch zu sprechen, weil in meinen Kindergarten viele meiner Kindergarten-Mitschüler aus der Türkei waren.

O: Hattest Du das Gefühl, dass es lange gedauert hat die Sprache zu erlernen? Oder dass Du damit im Nachteil warst?

K: Wir sind nach einiger Zeit nach Falkensee gezogen, wo ich dann in einen anderen Kindergarten ging. Hier wurde es dann deutlich besser. Aber es war definitiv nicht leicht. Für die ganze Familie war es schwer. Meine Mutter beispielsweise hatte anfangs auch große Verständigungsprobleme mit meinen Erziehern. Je älter man ist, desto schwerer wird es. Viele Kinder haben oft gefragt: Warum spricht denn Klaudia nicht? Aber es dauert seine Zeit, bis man eine komplett fremde Sprache erlernt. Ich bin sehr froh, dass ich das alles als Kind lernen konnte und nicht jetzt.

O: Wie lange hast Du in Falkensee gelebt?

K: Die erste Hälfte der Grundschule und anschließend sind wir weiter nach Frankfurt Oder gezogen. Meine Mutter ist Polnisch- und Russischlehrerin und hat hier verständlicherweise einen guten Job gefunden. Also habe ich seit der vierten Klasse bis zum Abitur in Frankfurt Oder gelebt. Danach wollte ich unbedingt wieder nach Berlin. Leider war in Frankfurt nicht so viel los. Die Menschen waren zwar nett, aber es hat mich einfach wieder nach Berlin gezogen.

O: Und dann ging es nach Berlin. Was hast Du in der Hauptstadt gemacht?

K: Ich habe mich beim RBB für eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation beworben und wurde auch genommen.
Die Ausbildung war sehr interessant, aber mittlerweile bereue ich ein wenig, dass ich nicht etwas mit Onlinemarketing gewählt habe.
Natürlich hat es trotzdem Spaß gemacht, besonders in der Praxis.
Bereits bei meinem Schülerpraktikum in der 10. Klasse, was auch beim RBB war, hatte ich kein Problem auf fremde Menschen zuzugehen und sie zu interviewen. Bei meiner Ausbildung war es anders. Im Marketing betreust du eher die Sachen, die im Hintergrund passieren. Werbeblöcke und Anzeigen waren bei mir an der Tagesordnung. Eigentlich schade, weil mich Moderation total interessiert. Und ich heute genau in diese Richtung gehen möchte. Parallel dazu habe ich mit dem Modeln angefangen.

O: Und wie ging es dann mit dem Modeln richtig los? Was war der Trigger?

K: Eigentlich wollte ich schon lange modeln. Meine Mitschüler haben mich oft darauf angesprochen und mich auch zusätzlich motiviert. Und dann habe ich auf dem Weg zu meiner Ausbildung zufällig einen Casting-Aufruf gesehen und dachte mir jetzt oder nie. Zwar kam ich nicht in die nähere Auswahl, aber ich habe wunderbare Kontakte zu Fotografen und Agenturen hergestellt. Dann habe ich mich entschieden, es einfach selbst in die Hand zu nehmen. Ich organisierte meine eigenen Shootings und baute mir nach und nach mein Portfolio selbstständig auf – ohne eine Agentur oder Booker.

O: Kannst Du dich noch an Dein allererstes Shooting erinnern? Wie war das?

K: Oh Gott. Das war verrückt. Ich hatte lustige Zöpfe und ein schräges Make-up. Ich war zwar aufgeregt, aber ich habe gleich gemerkt, das ist meine Welt. Schlimmer war die erste Fashionshow, die ich für eine Hochschule gelaufen bin. Das war pure Aufregung!

O: Du teilst sehr viel auf Instagram – lässt Du Dir auch Raum für Dich selbst?

K: Ich teile schon sehr viel mit meiner Community, aber wenn es um meine Familie und Freundschaften geht, dann eher weniger. Felipe ist ein fester Bestandteil in meinem Leben und da gebe ich natürlich mehr Preis. Jedoch würde ich beispielsweise keinen Streit von uns beiden öffentlich machen.

O. Hast Du manchmal das Gefühl, zu wenig zu machen in der Social-Media-Welt? Viele verspüren einen Druck und möchten mehr und mehr machen. Wie ist das bei Dir?

K: An manchen Tagen hat man einfach keine Zeit viele Stories zu machen oder auch gerade kein Bild parat, welches in den Feed passt. Dann ist das halt so. Aber letztendlich entscheidet meine Gefühlslage darüber, ob ich mich unter Druck setzen lasse. An einigen Tagen probiere ich mir zu sagen: es ist gerade nicht wichtig! Und an anderen nervt es mich sehr. Ich freue mich jedenfalls, dass ich eine so tolerante Community habe, die das auch versteht.

O: Hast Du ein Kompensationsmittel für Dich gefunden?

K: Ich brauche auf jeden Fall meinen Freund. Mit ihm kann ich wirklich über alles reden. Und das ist extrem wichtig für mich.

O: Wann und wie hast Du Felipe kennengelernt?

K: Wir haben uns vor zwei Jahren übers Internet kennengelernt. Das war noch vor der Zeit bei Germany’s Next Topmodel. Erst war es gar nicht so ernst mit uns beiden. Wir hatten gemeinsam ein paar nette Treffen und viel Spaß. Irgendwie kam es dann dazu, dass er mit seinem Mitbewohner Probleme hatte und er ist bei mir eingezogen. Natürlich sind wir uns in dieser Zeit nähergekommen. Nach einer Zeit ging es aber dann richtig los mit Germany’s Next Topmodel und ich musste eine Zeit lang weg. In dieser Zeit hat er mich sehr unterstützt, aufgebaut und zu mir gehalten. Und das Wichtigste: er hat mir immer die Daumen gedrückt. Nach GNTM wurde es ernster und offizieller. Und jetzt ist es einfach wunderschön mit ihm.

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Hast Du einen Masterplan?

Ja. Es soll auf jeden Fall weitergehen wie gerade. Ich kann mich wirklich nicht beschweren.

Hast Du einen Plan B?

Nein

Was ist Deine Achillesferse?

Ich bin ungeduldig und will am liebsten alles sofort wissen.

Wer oder Was ist unter Deinem Bett?

Meine Kopfkissen, die leider immer wieder runterfallen. Und dann sind sie staubig – das nervt.

Was verleiht Dir Flügel?

Mein Freund und mein Bett. Vor allem, wenn ich ausschlafen kann.

Das schönste Kompliment, das Du je bekommen hast?

Dass ich schön bin. Das ist doch ganz schön.

Bist Du eher ein Kopf- oder ein Herzmensch?

Es kommt immer darauf an. Manchmal treffe ich Herzentscheidungen, wo mein Kopf sagt: das musst du wieder zurücknehmen. Mein Kopf ist jedenfalls immer aktiv.

Deine Persönlichkeit in einem Drink?

Mexikaner – Ich mag Latinos. Die haben ein bisschen Pfeffer unterm Hintern. Ich mag auch sehr gerne scharfes Essen und Trinken.

Ein Tisch – eine Flasche Wein: Wen lädst Du in die Runde ein & warum? (3 Personen / alles ist möglich, fiktiv, tot oder lebendig)

Meine Mutter und meinen Freund, mit ihnen ist es immer lustig. Und einfach irgendeinen Fremden. Dann kann man sich nett unterhalten. Ich spreche gerne mit Menschen.

Dein erster Gedanke bei folgenden Wörtern:

Erfolg: Glück
Urlaub: Sonne
Essen: Käse
Sex: Wasssss….Schön
Instagram: Geil

Earlybird oder Nachtigall?

Nachtigall, am liebsten stehe ich um 13 Uhr auf.

Wie wäre der Mensch, der das komplette Gegenteil von Dir ist?

Sehr arrogant, zickig und zu schüchtern.

Wenn Du eine Stadt wärst, welche und warum?

Berlin, weil man hier einfach alles machen kann, ohne blöd angemacht zu werden. Hier macht einfach alles Spaß.

Worauf achtest Du bei einem Menschen als erstes oder was fasziniert Dich?

Haare, Augenbrauen und Lippen, da gucke ich immer drauf. Und natürlich auch der Charakter.

Was wolltest Du schon immer machen, hast Dich aber noch nicht getraut?

Ganz klassisch von irgendwo runterspringen. Wie Bungee Jumping.

Deine Lieblingsserie?

Black Mirror – eine richtig coole Serie!

Lieblingsessen?

Tofu mit Reis, Gemüse und Currysauce – lecker!

Was für Fächer in der Schule haben Dich besonders interessiert?

Biologie, Deutsch und Englisch…

Wovor hast Du besonders Angst?

Spinnen und böse Menschen

Gibt es Sachen, die Du bei anderen Menschen nicht leiden kannst?

Besserwisser, die dazu noch arrogant sind. Je älter ich werde, desto mehr fällt mir auf, wie komisch Menschen sein können.

Dein persönliches Lebensmotto?

So wie du denkst, so wird es auch. Wenn du im Vorhinein denkst, der Tag wird scheiße, dann siehst du auch nur die negativen Dinge.

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