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Bespoke Gründerin Akemi Tsunagawa: Auf Tinder fand sie ihre ersten Kunden

von Hannah
Japanische Gruenderin Akemi Tsunagawa lachend

Auf ein Interview mit der japanischen Gründerin Akemi Tsunagawa

Akemi Tsunagawa ist Entrepreneurin, Gründerin und CEO des ersten KI-betriebenen Chatbots weltweit. Der Werdegang der 33-jährigen Unternehmerin ist beeindruckend. Akemi Tsunagawa ist eine von lediglich 15 Prozent der Frauen in Führungspositionen in Japan. So agiert die bemerkenswerte Visionärin Tsunagawa mit ihrem KI-Chatbot nicht nur als Vorreiterin in der Notfall- und Krisenkommunikation, sondern auch als Symbol für Gleichstellung und Frauen in Führungspositionen. 2015 gründet die junge Japanerin Akemi Tsunagawa mit einem Startkapital von 200.000 Euro Bespoke. Das Start-up setzt auf einen KI-basierten Chatbot für die Tourismusbranche. Die Nutzerzahl wächst rasant, jedoch erfordern Krisen wie Erdbeben, Tsunamis und aktuell die Corona-Krise neue Herangehensweisen: „Alle Kunden, mit denen wir kommunizieren, haben unterschiedliche Probleme, aber ich denke, die Notfallkommunikation ist die Nummer eins, weil es keine andere digitale Lösung dafür auf dem Markt gibt“, sagt Tsunagawa. Wir wollten mehr erfahren und haben Akemi Fragen zu ihrer Motivation, Intention und Vision gestellt.

Overview: Erzähl uns mehr über Bebot. Was genau steckt dahinter?

Akemi Tsunagawa: Bebot ist einer der weltweit führenden Entwickler für mehrsprachige, KI-getriebene Services für die Reise- und Tourismusbranche. Der Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung von Echtzeitinformationen in Notfällen sowie von unterwegs auf Reisen. Jährlich interagieren 15 Millionen Menschen mit Bebot, um über den automatisierten Chat schnelle und direkte Antworten zu erhalten. Zu unseren Partnern gehören Regierungsbehörden, Flughäfen und Reisedestinationen.

O: Wie kam der Gedanke zu Bespoke?

Akemi Tsunagawa: Ich befand mich im 20. Stock einer Investmentbank, als 2011 in Japan ein Erdbeben der Stärke 9,0 einschlug. Monitore und Decken flogen herum. Ich habe auf der Notfalltreppe Schutz gesucht. Alles, was ich hören konnte, war lautes Schreien und Weinen. Das waren die längsten 15 Minuten meines Lebens. Ein paar Tage später begannen die ausländischen Botschaften damit, die Leute aus Japan zu evakuieren. Die Supermärkte waren leer. Die Strahlenbelastung in Tokio stieg um das 10-fache. Wir durften nicht mehr nach draußen gehen. Aber am erschreckendsten war, dass wir keine Informationen in Echtzeit bekommen konnten. Heute, neun Jahre später, leite ich das Travel-Tech-Unternehmen „Bespoke“, das Regierungen und Reiseunternehmen dabei hilft, Notfallkommunikation in Echtzeit mit Hilfe von KI-Technologien zu betreiben. Das ist meine Leidenschaft. Und meine Leidenschaft wurde zu dem Produkt, das heute von über 15 Millionen Menschen pro Jahr genutzt wird.

O: Warum wolltest du deine Idee in die Tat umsetzen?

Akemi Tsunagawa: Niemand sonst hatte eine Lösung dafür, also habe ich es selbst gemacht. Das Timing war perfekt.

O: Wolltest du jemals aufgeben? Warum?

Akemi Tsunagawa: Nein, ich mache solange weiter, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.

O: Was war deine Motivation?

Akemi Tsunagawa: Ich habe Spaß an dem, was wir tun. Wir tun etwas Sinnvolles für die Welt. Meine Motivation: Ich bin stolz auf das Produkt und das Team, das wir bei Bespoke gemeinsam aufgebaut haben.

O: Erzähl uns gerne mehr über die Zusammenarbeit mit Tinder?

Akemi Tsunagawa: Wir haben Tinder eingesetzt, um Nutzer zu akquirieren, indem wir die Nutzer auf unseren Service umgeleitet haben. Dafür mussten die Profilbilder meiner Schwester herhalten.

O: Wie sehen nun die nächsten Schritte aus?

Akemi Tsunagawa: Im nächsten Schritt soll sich die Beliebtheit, die Bespoke in Japan genießt, weltweit ausweiten. Bespoke soll zum Aushängeschild für schnelle und direkte Hilfe an Flughäfen, bei Verkehrsbehörden, DMOs und in Notfallsituationen werden.

O: Wie motivierst du dich selbst jeden Tag aufs Neue?

Akemi Tsunagawa: Mit einem 40 Minuten High Intensity Workout.

O: Wer waren/ sind deine Vorbilder?

Akemi Tsunagawa: Mein Vorbild ist die japanische Regierungsbeauftragte Akiko Ito.

O: Hast du Tipps für mehr Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen?

Akemi Tsunagawa: Hör nicht auf andere!

O: Dein persönliches Lebensmotto:

Akemi Tsunagawa: “Try everything at least once!”

O: Du begegnest dir mit 18 Jahren. Welchen Satz würdest Du Dir selbst mit auf den Weg geben?

Akemi Tsunagawa: Investiere mehr Zeit in Erfahrungen und Erlebnisse. Dein Aussehen ist ein “abschreibendes Vermögen”, wie es in der Business-Sprache heißt.

O: Was würdest Du an einem freien Tag machen, an dem Du alle elektronischen Geräte ausschalten müsstest?

Akemi Tsunagawa: Gar nichts tun, irgendwo am Strand.

O: Welcher Satz, der je zu dir gesagt wurde, prägt dich bis heute?

Akemi Tsunagawa: Es ist deine Wahl, ob du eine Gelegenheit für andere schaffst oder eine von anderen geschaffene Gelegenheit nutzt.

O: Wenn du 5 Minuten Zeit hättest und dir die ganze Welt zu hören würde, was würdest du sagen?

Akemi Tsunagawa: Es ist eine unglaubliche Erfahrung, etwas von Grund auf neu zu erschaffen. Eine Erfahrung, die einmalig ist.

Get an overview w/Akemi Tsunagawa

Wer bist du?

Akemi Tsunagawa

Was machst du?

Ich leite das Tech-Unternehmen Bespoke in Tokio.

Was würdest du nie in deinem Leben machen?

Ich würde niemals aufhören zu arbeiten. Arbeit prägt die Art und Weise, wie ich die Welt sehe.

Warst du eine gute Schülerin?

Nein.

Was machst du Sonntags?

Ich spiele „Die Siedler von Catan“.

Was nervt Dich auf der Welt?

Momentan nervt es mich, nicht reisen zu können.

Wie sieht Dein Masterplan aus?

Die Welt erobern!

Wie wäre der Mensch, der das komplette Gegenteil von Dir ist?

Ein Forschungsanalyst? Ich finde Dinge lieber heraus, während ich an ihnen arbeite.

Welche Eigenart liebst Du an Dir besonders?

Ich bin sehr fokussiert. Das mag ich an mir.

Deine Lieblingsapp, außer Social-Media-Apps?

Orangetheory, eine Workout-App.

Wer in Deinem Freundeskreis hätte einen Blumenstrauß verdient?

Yayoi, meine Mitarbeiterin #1!

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