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„Machen ist wie Wollen, nur krasser“ Daniela Laubinger von der Natural Weight Loss Company im persönlichen Interview

von Jen
Eine Collage von Daniela Laubinger von der Natural Weightloss Company.

Eine Frau zum Pferde stehlen

Das mit den Kilos ist so eine Sache. Sie sich anzufuttern passiert schneller als man denkt, sie los zu werden, geht dann doch nicht so leicht. Ich habe bisher wirklich viel ausprobiert, wie zum Beispiel die Kryolipolyse oder natürlich etliche Diäten – überzeugen konnte mich allerdings bisher noch nichts so richtig. Bis ich über meine Recherche das Programm von Daniela Laubinger entdeckte und sie persönlich kennengelernt habe. Hier erfahrt ihr mehr über das Natural Weight Loss Programm und hier kommt ihr zu meinem Selbsttest.

Ich freue mich wahnsinnig, dass wir bei der Gründung von Overview unseren Fokus genau auf solche Geschichten gelegt haben. Gründer und Gründerinnen, die etwas zu sagen haben, einen tollen und mutigen Lebensweg gehen und etwas wagen beziehungsweise auch riskieren. 

Freut euch jetzt auf ein spannendes Interview mit einer der ersten Bundeswehr-Soldatinnen und der Gründerin der Natural Weight Loss Company – Daniela Laubinger. 

Daniela Laubinger im persönlichen Interview

Overview: Wie bist du zur Bundeswehr gekommen?

Daniela Laubinger: Eigentlich ziemlich schnell. Ich habe mein Abitur gemacht und 14 Tage später meine Ausbildung als Sanitätsoffizier-Anwärterin in der Bundeswehr begonnen, anschließend studiert. Dazu muss ich sagen, dass ich eine der ersten Frauen in Deutschland bei der Bundeswehr für diese Laufbahn war. Insgesamt waren wir nur 5 Mädels und eine Ausbilderin. Das war damals natürlich ein Highlight. Frauen auf dem Gelände in Uniform und mit Waffen. Die Tagespresse wollte dieses Ereignis natürlich oft ablichten, da die ersten Frauen erst ein Jahr zuvor in den Sanitätsdienst der Bundeswehr eintreten durften. 

Overview: Woher kam der konkrete Wunsch zur Bundeswehr zu gehen?

Daniela Laubinger: Einerseits war ich schon als Kind sehr abenteuerlustig und andererseits waren meine beiden Brüder und mein Vater Reserveoffiziere. Dementsprechend hatte ich immer eine positive Affinität. Bei der Bundeswehr habe ich zwei Jahre meine Ausbildung gemacht, einschließlich dem kleinen Einzelkämpferlehrgang. Das war eine unvergessliche Erfahrung. Wir mussten uns zu viert eine Woche in Bayern bei -10 Grad durchschlagen und Aufgaben, wie Abseilen von der Steilwand mit dem ganzen Gepäck oder einmal den Lech durchqueren, absolvieren. Dafür zahlen Manager heute viel Geld. Ich wurde sogar dafür noch bezahlt. Es hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht an meine eigenen Grenzen zu kommen und diese großen Herausforderungen zu meistern. 

Overview: Welche körperlichen Herausforderungen musste man für die Bundeswehr mitbringen?

Daniela Laubinger: Das war wirklich körperlich sehr anstrengend. Allein der Einstellungstest ging dreieinhalb Tage. Da wurde geschaut wie psychisch und physisch stabil man ist und auch wie lernfähig man ist. Der Abi-Durchschnitt für das Medizin- Studium lag bei 1,0. Dementsprechend wollten sie sehen, ob man alle Voraussetzungen hat, um zu performen. Bevor man das Studium beginnen darf, muss man allerdings erstmal die Ausbildung absolvieren. Heute ist diese deutlich verkürzt. Natürlich ist das alles kompakt, aber ich fand die zwei Jahre wichtig, denn mit 18 Jahren kann man noch nicht absehen, was alles auf einen zukommt.

Wir sind alle Abteilungen durchlaufen, sprich am Anfang drei Monate Grundausbildung, dann war ich drei Monate zur Rettungssanitäter-Ausbildung in München und dann drei Monate in der Truppe, um zu sehen wie der Truppenarzt arbeitet. Danach war ich drei Monate im Krankenhaus und anschliessend nochmal 6 Monate wieder in München. Wir haben also eine Offiziersausbildung in zwei Etappen gemacht, dazu gehörte eben auch der kleine Einzelkämpfer. Erst danach durftest du ins Studium.

Overview: Musstest du in dieser Zeit in irgendwelche Auslandseinsätze?

Daniela Laubinger: Zum Glück nicht, die Studenten waren davon außen vor. Allerdings hatte ich einen Freund, der schon ausgebildeter Arzt. Er war im Auslandseinsatz im Kosovo in den 90ern. Mobilfunk war zu dieser Zeit wahnsinnig teuer. Wenn er mich anrief von der Telefonzelle, kostete das drei Euro pro Minute. Wir hörten manchmal eine Woche nichts voneinander. Er kam leider sehr verändert wieder und durfte natürlich auch nicht darüber reden. Ihm ist so einiges auf ihren Einsätzen widerfahren und das hat ihn sehr berührt. Aber auch die kleinen Dinge, die während eines Einsatzes passierten, verändern dich. Er war gerade mal 26 Jahre alt zu dem Zeitpunkt.

Overview: Wie genau hat sich dein Freund während des Auslandseinsatzes verändert?

Daniela Laubinger: Ich denke, er hatte eine posttraumatische Belastungsstörung. Heute wirst du auf Auslandseinsätze körperlich und psychisch vorbereitet. Du wirst vor Ort und danach betreut, aber damals wurde oft gesagt „Stell dich mal nicht so an“. Er fühlte sich alleingelassen und hatte sich in sich zurückgezogen, war lärmempfindlich und wenn es mal irgendwo geknallt hat, hat ihn das richtig erschrocken.

Overview: Wie kam es dazu, dass du die Bundeswehr verlassen hast?

Daniela Laubinger:Nach meiner zweijährigen Ausbildung bin ich als Offiziersanwärterin ins Medizin-Studium gegangen und habe nach ein paar Jahren entschieden, dass ich die Bundeswehr verlassen möchte, was persönliche Gründe hatte. Ich war an einer zivilen Uni und habe während des Studiums um meine Entlassung gebeten. Glücklichweise konnte ich weiterzustudieren. Allerdings habe ich am Ende meines Studiums gemerkt, dass mir etwas fehlt. 

Ich dachte mir, dass es im Leben doch auch etwas anderes geben muss als nur Medizin. Ich hatte bereits mit 14 Jahren im Krankenhaus gejobbt und jede freie Minute in Kliniken gearbeitet. Irgendwann war mir dieser Einblick zu einseitig und ich habe eine Veränderung gebraucht.

Overview: Was war das für eine Veränderung?

Daniela Laubinger: Ich habe meinen theoretischen Teil des Studiums fertiggemacht und den praktischen Teil weggelassen, es sollte einfach nicht mehr das Krankenhaus sein. Das war mir auf einmal nicht mehr wichtig. Und dann war ich auf einer Veranstaltung in Hamburg und habe zufällig den Geschäftsführer einer Werbeagentur kennengelernt, der meinen Werdegang spannend fand. Und so hatte ich in kürzester Zeit einen Job und 80-100 Promotion-Kräfte, für die ich verantwortlich war. Da war ich gerade mal 22 Jahre alt. Ganze vier Jahre habe ich in dieser Werbeagentur gearbeitet, bis es mich wieder in die medizinische Richtung verschlagen hat. 

Und das hat sich auch wieder zufällig ergeben. Ein ehemaliger Professor von mir, der in meiner Nachbarschaft wohnte, war der Meinung, dass ich mein Studium verschwenden würde und so zeigte er mir ein Inserat, für das ich mich bewarb und den Job bekam. So war ich im Hause L’Oréal im Bereich Vertrieb und dermatologische Schulung für Apotheken gegeben.

 

© Daniela Laubinger / Natural Weight Loss Company

Overview: Und wie kam dann die Idee zur Natural Weight Loss Company? 

Daniela Laubinger: Das kam eigentlich mit dem Antrag meines Mannes. In meiner Bundeswehrzeit habe ich sehr viel Sport gemacht und konnte essen, was ich wollte. Blöd ist nur, wenn du so weiter isst, aber nicht mehr so viel Sport machst. Als ich den Antrag bekam, dachte ich: So möchte ich nicht vor den Altar treten. Ich hatte in der Zeit etwa acht Kilo zugenommen, es war noch okay, aber ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt. Und dadurch, dass ich ganz viele pharmazeutische Unternehmer in Hamburg kenne, habe ich mit ihnen Gespräche geführt. Ich wollte etwas finden, womit ich schnell und gesund abnehmen kann, aber etwas Unterstützendes dabeihabe, damit ich keine Heißhungerattacken bekomme.

So habe ich über längere Zeit recherchiert, verschiedene Ernährungsberater- und Wissenschaftler befragt und mit Apothekern und Ärzten gesprochen.Neben einem kohlenhydratarmen und fettreduzierten Ernährungsplan gibt es ein pflanzlich-mineralisches Präparat.

Ich habe also meine eigene Kur gestartet und innerhalb von sechs Wochen insgesamt elf Kilo abgenommen. Danach machte mein Mann die Kur, meine Schwiegermutter und meine Mutter. Und so zog das immer größere Kreise und die Nachfrage wurde so groß, dass ich wieder zufällig eigentlich einen neuen Nebenjob als Ernährungsberaterin angefangen habe. Das Wissen dazu hatte ich mir ja im Studium angeeignet und dann auch durch Fortbildungen komplettiert.

Overview: Das war quasi der Grundstein für die Natural Weight Loss Company? 

Daniela Laubinger: Nicht ganz. Eigentlich ein weiteres, zufälliges Treffen mit einer netten Dame auf einer Gartenparty. Sie sagte, dass sie gehört hatte, was ich mache und dass das sehr spannend wäre. Sie erzählte mir von einer Schönheitsklinik in Abu Dhabi, die mein Ernährungskonzept bestimmt toll finden würde und so gründete ich innerhalb von drei Tagen meine eigene Firma mit dem Namen „Natural Weight Loss Company“ und schon saß ich im Flieger nach Abu Dhabi.

Overview: Wie ging es dann weiter in Abu Dhabi?

Daniela Laubinger: Ich kam in Abu Dhabi an und entdeckte eine sehr besondere Welt. Ich wurde nur rumgereicht und war am dritten Tag fix und fertig. Dem Klinikdirektor, einem Deutschen, den Investoren, den Managing Directors der verschiedenen Abteilungen. Der Gipfel war dann erreicht, als sie mich dem Gesundheitsminister vorstellten.

 Am Ende wurde mir verkündet, dass ich mir dort nun eine eigene Abteilung aufbauen könne. Das war einfach verrückt. Das Tempo war rasant und sie hätten gerne direkt den Vertrag mit mir unterzeichnet. Am Ende müsste ich für diesen Job die Hälfte des Monats in Abu Dhabi leben, was ich mir einfach nicht vorstellen konnte. Ich war in Hamburg fest verankert und ich wollte mit meinem Mann eine Familie gründen. 

Overview: Wow, das ist wirklich verrückt. Da jagt wirklich ein wahnsinniges Ereignis das Nächste. Wie ging es dann weiter?

Daniela Laubinger: Ich habe das Angebot abgelehnt und mich entschlossen selbst eine Praxis in Hamburg zu mieten und mich hier mit der Natural Weight Loss Company zu etablieren. Denn auch in Hamburg und in Deutschland wollen die Mensch sich wohl und gesund fühlen in ihrem Körper. Und nun bin ich schon seit zehn Jahren in meiner Praxis. Mir war wichtig ganzheitlich arbeiten zu können, denn wenn ich mein eigener Chef bin, habe ich die komfortable Position, dass ich nicht bestimmten Bedingungen unterlegen bin und mir für meine Patienten viel Zeit nehmen kann. 

Ich habe die Luxussituation 60 Minuten Anamnesegespräche zu führen, das heißt man spricht teilweise von Pontius zu Pilatus. Und genau dabei ergeben sich häufig wichtige und spannende Informationen. Ich versuche mir immer ein ganzheitliches Bild zu machen. So habe ich nachträglich auch noch neben der schulmedizinischen Ausbildung den Heilpraktiker gemacht. 

So kann ich meine Patienten ganzheitlich beraten und unterstützen. Ich kenne natürlich auch meine Grenzen, aber ich habe auch ein gutes Netzwerk an Ärzten und Therapeuten. So kann ich jeden optimal zum Wunschgewicht begleiten.

Overview: Was hast du aus deiner Zeit bei der Bundeswehr gelernt oder mit in dein heutiges Leben genommen?

Daniela Laubinger: Mir war das Thema Kameradschaft sehr wichtig. Ich bin auch heute noch mit einigen Kameraden befreundet, die zum Teil Berufssoldaten bei der Bundeswehr sind. Das Prinzip der Musketiere –  Einer für alle, alle für einen, war ganz toll. Allein das Einzelkämpfertraining war eine ganz besondere Erfahrung. Ich war in einer Gruppe mit drei Jungs und wir wir konnten aufeinander bauen. Du musstest dich wirklich aufeinander verlassen können, denn sonst hätte jemand verletzt werden können.

Overview: Hat dich ein bestimmter Satz in deinem Leben geprägt?

Daniela Laubinger: Ein Zitat begleitet mich mein Leben lang schon: „Erfolg hat drei Buchstaben: Tun“. Oder wie es heute so schön heißt: „Machen ist wie Wollen, nur krasser“. Man kann lange philosophieren und diskutieren, aber man kann auch einfach die Ärmel hochkrempeln und machen. Erfolg hat sicherlich viel mit Schweiß, Tränen und Mühe zu tun, aber das gehört einfach dazu.

Overview: Bei welcher Nascherei fällt dir das Nein sagen besonders schwer?

Daniela Laubinger: Ich habe früher leidenschaftlich Schokolade gegessen. Mittlerweile habe ich es mir allerdings fast abgewöhnt. Da ich aber eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin bin, gönne ich mir ab und an eine besondere, ausgewählte Praline zum Kaffee. Natürlich achte ich hier aber, dass ich mir beispielsweise nur zwei kaufe und keine ganze Packung. Auf dieses Glücksgefühl möchte ich nicht verzichten. Und genau das ist es, was ich meinen Patienten versuche mitzugeben: Ich möchte niemandem mit meinem Programm den Spaß am Essen nehmen. Ich koche auch wahnsinnig gerne und genehmige mir dabei ab und an ein gutes Glas Wein. Doch auch hier gilt: 

Die Dosis macht das Gift. Esse ich nur eine kleine Portion oder einen ganzen Eisbecher mit 1800 Kalorien. Der kleine Becher ist dann ein bewusster Genuss und man hat hinterher kein schlechtes Gewissen. Und zum anderen: Du bist, was du isst. Wer zu 80 Prozent gesund isst und zu 20 Prozent es sich mal gut gehen lässt und isst, worauf er Lust hat, ist glücklich und gesund.

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