Interviews

Geschäftsführerin und Microbladig Expertin Josephina Freyni über die Selbstständigkeit mit Baby

von Hannah
Permabeauty Geschaeftsfuehrerin und Microblading Expertin Josephina Freyni Portraet

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Josephina Freyni und Permabeauty

Josephina Freyni ist Geschäftsführerin und Microblading Expertin des Naturkosmetikstudios Permabeauty. Ich bin vor einiger Zeit zufällig an ihrem Aufsteller am Mehringdamm in Berlin vorbeigelaufen und wollte vor meiner langen Weltreise noch einmal meine Augenbrauen auffrischen lassen (selbst bezahlt!). Josephina Freyni war zu dem Zeitpunkt 30 Jahre jung und gerade schwanger. Wir verstanden uns auf anhieb. Ihre Passion für das, was sie tut und die Energie Selbstständigkeit und Schwangerschaft zu stemmen begeisterten mich. Viele Frauen legen viel Wert auf ihr Erscheinungsbild, somit ist es keine Überraschung, dass die Schönheitsindustrie seit Jahren boomt und wächst. Ich wollte wissen, wie Josephina darauf kam, ein Naturkosmetikstudio in Berlin zu eröffnen und wie sich die Selbstständigkeit mit Baby vereinbaren lässt.

Microblading Expertin anstatt Medizinstudentin

Eigentlich wollte sie Medizin studieren. Als Josephina mit 14 über starke Knieschmerzen klagte, zeigte sich auf dem Röntgenbild Schreckliches. Diagnose: Knochentumor. Gott sei Dank nichts bösartiges und der Tumor konnte entfernt werden. Das Interesse an der Medizin stieg dadurch. Trotz eines guten Abiturs, hieß es warten auf einen Studiumsplatz für Medizin. Als gebürtige Berlinerin war für Josephina jedoch klar, dass sie in keine andere Stadt wollte. Familie steht für sie stets an erster Stelle und die lebt in Berlin. Sie begann eine Ausbildung zur medizintechnischen Laborassistentin, doch nach ihrem Abschluss durfte diese Ausbildung nicht mehr als Wartezeit angerechnet werden. Und so begann der Werdegang der heutigen Microblading Expertin und angehenden Heilpraktikerin Josephina Freyni.

Permabeauty Geschaeftsfuehrerin und Microblading Expertin Josephina Freyni beim Microblading
© Overview Magazine

Josephina Freyni

Overview: Du wolltest eigentlich Ärztin werden und leitest nun ein eigenes Naturkosmetikstudio in Berlin Kreuzberg. Wie kam es, dass du den Sprung ins Unternehmertum gewagt hast?

Josephina: Nachdem bekannt wurde, dass meine Ausbildung nicht mehr angerechnet würde, war ich natürlich sehr traurig und verärgert. Als ich dann irgendwann meinen jetzigen Freund und Vater meines Kindes kennengelernt hab, bin ich da irgendwie reingerutscht. Er ist selbstständig im Kosmetikbereich und anfangs überlegten wir, dass ich vielleicht mit einsteigen könnte. Ich wollte dann aber doch lieber mein eigenes Ding machen und hab einfach mal im Internet recherchiert, wie man einen Business Plan schreibt. Ich füllte dafür ein Formular aus und kurz darauf rief mich ein Berater an. Ende 2015 habe ich meinen Business Plan dann eingereicht.

O: Was hast du gemacht, als dein Kreditantrag abgelehnt wurde?

J: Das war wirklich ein doofer Moment. Ich hatte bereits mein Kleingewerbe angemeldet. Meine Mutter hat mich dann netterweise finanziell unterstützt. Davor hatte ich jedoch ein wenig Angst. Gedanken wie:

Was ist, wenn es alles nicht klappt? Meine Mutter geht für das Geld jeden Tag arbeiten und ich probiere hier einfach mal etwas aus…. 

kreisten in meinem Kopf. Aber meine Mutter glaubte an mich und wäre mir auch nicht böse gewesen, wenn es doch nicht geklappt hätte. Ich hab’s also dank ihr probiert und es läuft.

O: Kannst du dich noch an deinen ersten Kunden/ erste Kundin erinnern?

J: Ich war mega nervös, aber alles hat super geklappt. Danach war ich total glücklich. Wir haben mittlerweile viele Stammkunden und auch zunehmend mehr Neukunden. Den Leuten scheint also zu gefallen, was wir anbieten und sind zufrieden mit den Ergebnissen. Das freut uns natürlich sehr.

O: Nun bist du seit kurzem Mutter. Als Selbstständige arbeitet man ja sprichwörtlich „selbst und ständig“. Wie schaffst du es, Muttersein und Unternehmertum unter einen Hut zu bekommen?

J: Ehrlich gesagt, hab ich mir da nie Gedanken drüber gemacht, wie ich das meistern soll. Familie steht für mich immer an erster Stelle. Für ein Kind hätte ich mich also immer entschieden, egal in welcher beruflichen Situation. Mein Kind ist zum Glück auch sehr entspannt. Ich nehme es mit zur Arbeit und erzähle es den Kunden auch vorher. Das war bis jetzt auch nie ein Problem und die Resonanz eigentlich eher positiv. Der Tagesrythmus ist mit Kind jedoch immer unterschiedlich, deswegen ist meine Kollegin momentan auch mehr in der Praxis. Ich kümmere mich die meiste Zeit um alles, was hintenrum gemacht werden muss. Da merkt man schon, dass man ständig etwas im Kopf hat. Buchhaltung, Produktbestellungen, Terminkoordination etc. Da kommt man schon mal an seine Grenzen.

O: Meinst du, das Medizinstudium wäre dann doch die bessere Alternative gewesen?

J: Ganz ehrlich: nein. Meine Freundin ist Ärztin und ich sehe an ihr, wie beschäftigt man ist. Das wäre mit Kind wahrscheinlich noch viel schwieriger geworden. Außerdem wäre ich am liebsten Kinderärztin geworden. Seit dem ich jetzt selbst Mutter bin, bin ich total sensibel geworden und weiß nicht, ob ich mit all dem umgehen könnte, was man da so erlebt.

O: Was sind deine Zukunftspläne?

J: Ich möchte gerne meinen Heilpraktikerschein machen, um noch mehr Möglichkeiten im Beautysegment zu haben. So wie beispielsweise Hyaluronbehandlungen oder den Plasma Pen. Da bin ich gerade dran.

https://www.instagram.com/p/BSbETY9Dq_T/

Get an overview with Josephina Freyni

Was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß? 

Der Kontakt mit Menschen und ein zufriedener Kunde. 

Das schönste Kompliment, das Du je bekommen hast?  

Dass ich die schönsten Augen habe. 

Worauf achtest Du bei einem Menschen als Erstes oder was fasziniert Dich?

Ich gucke als erstes auf den Mund. Faszinierend finde ich Menschen, die sich gefühlt alles merken können und einen guten Humor haben.

Dein persönliches Lebensmotto:

Harmonie! Alle müssen lieb zueinander sein.

Du begegnest dir mit 18 Jahren. Welchen Satz würdest Du Dir selbst mit auf den Weg geben?

Geh reisen und studiere! 

Was würdest Du an einem freien Tag machen, an dem Du alle elektronischen Geräte ausschalten müsstest? 

Ohne meinen Sohn: Am Strand liegen und ein Buch lesen und schlafen. Mit meinem Sohn: einen Ausflug ins Grüne oder am Strand Kleckerburgen bauen.

Ein lustiger Witz zum Schluss:   

Wir heißt ein Frosch auf Diät? …. Quark 

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