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Reisen

Rucksack packen – Die Kunst des richtigen Packens

von Hannah
Editorin hannah mit ihrem backpack

“I get ideas about what’s essential when packing my suitcase” – Diane von Fuerstenberg

Meine letzte und auch längste Reise als Backpacker steht an. Vor ungefähr 12 Jahren fing alles an, als ich ohne zu überlegen direkt nach dem Abitur nach Argentinien zog. Seitdem reise ich viel. Meistens war ich mit dem Rucksack oder einem Handgepäckstück unterwegs. Dabei habe ich viel über das richtige Rucksack packen gelernt. Hier zeige ich euch über ein paar nützliche Tipps aus meinen Erfahrungen. Ich hoffe, sie helfen euch oder verleiten zu Inspiration. Falls ihr weitere Tipps und Tricks kennt, teilt sie gerne mit uns.

Der richtige Rucksack – Das A und O

Bevor das große Rucksack packen losgeht, ist es wichtig sich für den richtigen Rucksack zu entscheiden. Fast nichts kann einem den Tag mehr ruinieren, als ein unpraktischer Rucksack. Es gibt die einen oder anderen nützlichen Features, die dein ganzes Pack- und Reiseerlebnis um ein Vielfaches erleichtern können. Dazu gehören:

– höhenverstellbarer, abnehmbarer Deckel mit Innen- und Außenfach
– integrierte Regenhülle
– 2-Kammer-Packsack mit austrennbarem Zwischenboden
– großes Reißverschluss-Vorfach
– seitliche Reißverschluss-Balgtaschen
– Mesh-Seitentaschen

Editorin hannah mit ihrem Backpack

Kurztrips

Für kürzere Reisen (2-4 Wochen) ist der Osprey mit abnehmbarem Tagesrucksack ganz gut. Ich habe den Osprey Farpoint 55 mit Tagesrucksack ausprobiert und muss sagen, dass ich das Konzept sowie das Design klasse finde. Leider verfügt er nicht über die oben erwähnten Eigenschaften, die mir persönlich wichtig sind. Der Osprey Farpoint 55 lässt sich ausschließlich durch den Reißverschluss schließen. Ist also eher wie ein Koffer konzipiert, als wie ein Trekkingrucksack.
Ich muss zugeben, ich hatte schon recht knapp gepackt. Das Schließen wurde leider schnell zu einem frustrierenden Akt – besonders, als ich den Rucksack endlich zubekam, um dann festzustellen, dass das Handtuch noch über dem Stuhl hing. Keine Seitentasche, in die ich es stopfen konnte. So ging das gleiche Spiel von vorne los. Nicht ideal, vor allem unter Zeitdruck in den frühen Morgenstunden. Aus den genannten Gründen kann ich den Osprey eher für kürzere Reisen mit wenig Gepäck empfehlen.

Lange Reisen

Für längere Reisen (3 Wochen – 12 Monate) kann ich Rucksäcke der Marke Vaude empfehlen. Meinen Vaude-Frauenrucksack habe ich mir 2011 gekauft, für eine dreiwöchige Reise durch den Norden Vietnams, Hong Kong und China und anschließend für fast alle meine Reisen. Ich bin immer noch begeistert von dem Rucksack. Selbst nach so vielen Jahren und Reisen ist er immer noch so super in Schuss, bietet jede Menge Stauraum und hat ein zeitloses Design. Einziges Manko, wenn ich eines suchen müsste: der fehlende zusätzliche Reißverschluss. Doch bei den neuen Modellen ist auch dieser vorhanden. So kann das Packen starten!

Tagesrucksack

Mittlerweile bieten fast alle Backpack- und Outdoor-Marken auch einen abnehmbaren Tagesrucksack zu dem großen Model an. Wollt ihr jedoch einen einzelnen Tagesrucksack kaufen, kann ich euch die Marken North Face und Karrimor sehr empfehlen.

Editorin hannah mit ihrem backpack

5 Pack Tipps – Rucksack packen leicht gemacht!

Tipp 1 – Only pack what you can carry

Packen ist immer so eine Sache. Besonders für eine so lange Reise musste ich mir gut überlegen, was wirklich essentiell ist und auf was ich verzichten kann: ob Kleidung, Accessoires, Elektronik, Kosmetik oder andere „Luxusartikel“. Denn alles wiegt, alles muss geschleppt werden! Unsere Reise begann Mitte Oktober mit der Erkundung des Balkans. Anschließend ging es nach Südostasien, bis wir letztendlich in Australien ankommen werden. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, dass das Packen kein Zuckerschlecken war. Man muss für alles gewappnet sein: Sonne, Regen, Wind und Wetter. Hinzu kommt, dass Kleidung für tagsüber, für Abends und für sportliche Aktivitäten bedacht werden muss. Es ist mir wichtig, mich auf Reisen fit zu halten.

Minimalistische Ansätze

Anfangs hatte ich vor, sehr minimalistisch und extrem zu sein, aber ich merkte schnell, dass das nicht so leicht mit der Reiseroute vereinbar ist.
Ich legte also verschiedene Teile raus, sortierte und eliminierte sie wieder. Die Reise wird lang, also besann ich mich auf Teile, die einfach zu kombinieren sind. Sie sollten noch angemessen aussehen, dürfen sich aber auch verwaschen, verfärben oder kaputt gehen. Wir sind ja schließlich auf Reisen und nicht im Urlaub. Man weiß ja nie, was so passiert und wie gut die Waschmaschinen unterwegs sind.

Das Instagram-Outfit

Für das „atemberaubende Instagrambild” empfehle ich etwas, in dem ihr euch am wohlsten fühlt. Das ist manchmal für mich auch einfach eine gut sitzende Jeans mit weißem Top. Der Look kann einiges! Aufgepeppt mit Schmuck, den ihr euch auf der Reise selbst geschenkt habt: Wunderbar! Keep it simple, keep it classy and don’t forget to shine. Alternativ, je nachdem, wo ihr hinreist, gibt es auch vor Ort höchstwahrscheinlich sehr günstige traditionelle Kleidung (Tops, Sarongs, Hüte, etc.), in denen ihr ebenfalls fantastisch aussehen werdet. Also bitte stresst euch nicht allzu viel mit der Kleiderwahl.

Dein persönliches Must-Have

Wenn dir ein Teil sehr am Herzen liegt oder du dich damit besonders fühlst, nimm es mit. Ich konnte und wollte auf den einen oder anderen „Luxusartikel” auch nicht verzichten. Mittlerweile sind sie einfach Teil von mir geworden und geben mir ein gutes Gefühl: Meine Designer-Sonnenbrille und mein Markenzeichen: rote Fingernägel. Ich habe dazu Shellac Gel + UV-Licht mit eingepackt und erstaunlicherweise nimmt das tatsächlich keinen Platz weg und wiegt kaum was.

Tipp 2: Packhilfen – mit einem Griff das Richtige finden

Packhilfen sind super, um mit einem Griff gleich das Richtige in der Hand zu haben. Du kannst entweder nach kompletten Outfits packen oder nach Kleidungsstück. Je nachdem, was mehr Sinn für dich macht. Ich bevorzuge das Packen nach Kleidungsstück. Dafür kann man sich extra Packwürfel kaufen oder sich aus alten Stoffen selbst welche nähen. Oder vielleicht hast du auch Dustbags von Schuhen, die du nicht mehr brauchst? Vergiss jedoch nicht, einen zusätzlichen Sack für Schmutzwäsche einzupacken und einen Sportbeutel für nasse Kleidung wie zum Beispiel Bikinis. Wichtig: keine Plastiktüten für längere Trips benutzen. Plastik atmet nicht. Haltet ihr euch in feuchten Gebieten auf oder ist der Kofferraum klamm, könnte eure Kleidung schimmeln.

Hannah packt ihren Osprey Rucksack

Tipp 3: Keep rollin’

Um Platz zu sparen und Falten zu vermeiden: rolle deine Kleidung. Hier gibt es einen witzigen Link einer Frau, die das 1A beherrscht.

Tipp 4: Schweres an den Rücken, Leichtes nach außen

Wir sind von unseren Supermarkteinkäufen gewohnt, Schweres stets zuerst zu packen und das Leichte und Zerbrechliche zum Schluss darauf zu legen.
Für das Packen eines Reiserucksacks sieht das etwas anders aus. Das Gewicht muss am effektivsten verteilt werden, da du dir das Tragen schließlich nicht unnötig erschweren möchtest. Das heißt, dass Schweres möglichst am Rücken positioniert werden sollte und nach außen und oben hin immer leichter wird.
Packst du das Schwerste nach unten, zieht dich das gesamte Gewicht runter. Packst du das Schwere nach außen, kann es sein, dass du dich schnell fühlst wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt und nicht mehr aufstehen kann. Hier findest du noch ein paar Tricks zum Richtigen Packen.

Tipp 5: Weitere Hacks

Und wenn du denkst, du kennst alle Tricks, gibt es hier noch ein paar mehr:

Schuhe: Hast du Turnschuhe in deinen Rucksack gepackt? Nutze den Innenraum, um beispielsweise Parfum oder Shampoo zu verstauen.
Tic-Tac-Box: Hier kannst du deine Haarnadeln aufbewaren. (Ob sie je dahin zurückkehren ist ein anderes Thema)
Plastikfetzen: Leg Plastikfetzen zwischen Öffnung und Verschluss deiner Verpackungen, die Flüssigkeit enthalten. Sollte sich der Deckel unverhofft öffnen, läuft so nichts aus.
Reisepass: Du kannst dir einen weiteren Reisepass ausstellen lassen. Das ist nützlich, solltest du einen verlieren oder auch, wenn du deinen Reisepass für ein Visum einschicken musst.
Scannen: Scanne alle wichtigen Dokumente und speichere sie in deiner Cloud oder E-Mail.
Wasserflasche: Nimm eine leere Wasserflasche mit ins Flugzeug. Die kannst du dir auffüllen lassen und musst nicht jedes Mal die Flugbegleiterin rufen.
Editorin Hannahs Schuhe als Packhilfe. Hannah verrät ihre backpacking packtipps

Hier noch meine persönliche Packliste! Mein Gepäck (12kg):

Kleidung:
1x Stoffhose
1x Jeans
2x Sporthosen
3x kurze Hosen
1x kurze Sporthose, 2x Kleider
3x Longsleeves, 4x Sport-Top
3x T-Shirts
1x Strickjäckchen, 2x Pullover
1x Funktionsjacke 8x (Sport-) Socken, 12x Unterhosen, 3x Sport BHs
2x normale BHs, 2x Bikini

Schuhe:
1x Sandalen (am besten simpel, damit man die schnell aus- und anziehen kann, bspw. für Tempelbesuche)
1x Flip Flop (zum Duschen)
1x Sneaker (Alltag und Wandern)

Körperpflege:
Kulturbeutel (mit Haken, zum Aufhängen) Zahnbürste und Zahnpasta
Zahnseide, Wattestäbchen
Rasierer + Klingen
Tampons
Shampoo, Dry Shampoo
Deo, Gesichtscreme
Sonnencreme, Nagelpflegeset
Haargummis und -Spängchen, Bürste
Abschminktücher
Wimperntusche, Puder, Rouge
Shellac Gels, UV Lampe

Gesundheit:
Hygienetücher, Desinfektionsmittel, Hand Sanitizer
Pferdesalbe, Handcreme, Pflaster, Wundspray
Fenistil, Antibrumm, Elotrans Pulver

Nützliches:
1x Vorhängeschlösser, 2x Geldgürtel
1x Shopper, 1x Handtasche
1x Microfaser Handtuch groß, 1x Microfaser Handtuch klein, 3x Sonnenbrille (I know….)

Dokumente:
Reisepass & Perso
Internationaler Führerschein
Internationaler Impfpass
Kreditkarten
Versicherungspolice der Auslandskrankenversicherung (ggf. nur in digitaler Form)

Elektronik:
1x Steckdosen-Adapter
1x Handy + Ladekabel
1x Laptop + Ladekabel
1x Adapter SD Karte – iPhone 1x Kamera

 

Viel Spaß beim Rucksack packen!

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