En vogue mit einem perfekten Blow Out
Dominik ist ein sympathischer und vor allem sehr talentierter Stylist. Er ist kreativ, entschlossen und mutig. So mutig, dass er es gewagt hat Schere und Pinsel beiseite zu legen, um sich ganz und gar seinem Lieblingsbereich, dem Styling, zu widmen. So kann er seiner Kreativität am besten Ausdruck verschaffen. Er ist die Person hinter Dodo’s Blow Dry Bar, die wir euch bereits in einem extra Feature vorgestellt haben. Falls ihr also wissen wollt, was überhaupt eine Blow Dry Bar ist, schaut gerne hier vorbei. Natürlich verraten wir euch dort auch was ein Blow Out oder ein Blow Dry ist.
Eigentlich ist mir Dominik schon viel früher aufgefallen. Er ist einer derjenigen Menschen, die diese geheimnisvolle Aura haben. Das fand ich unglaublich interessant. Außerdem habe ich auch schon viel über seine goldenen Hände gehört. Das schrie nach einem Interview und einem Test. Umso glücklicher war ich, als wir ihn zufällig auf dem Bumble & SWIM WITH ME Event persönlich kennengelernt haben.
Mit uns hat der herzliche Fashion-Stylist über seinen Weg vom Azubi bis hin zum Gründer der Dodo’s Blow Dry Bar gesprochen und uns verraten, dass Selbstständigkeit etwas tolles ist. Durch Höhen und Tiefen muss man jedoch trotzdem durch. Was ihn antreibt und warum er seinen Job so liebt erzählt Dominik in diesem motivierenden und inspirierenden Interview.
Overview: Erzähl uns ein wenig von Dir. Wie kam es dazu, dass Du dein eigenes Business gegründet hast?
Dominik Keller: Schon mit 16 wusste ich, dass ich unbedingt Friseur sein wollte. Ich habe also eine Ausbildung zum Friseur in Heidelberg gemacht. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht mit Menschen zu arbeiten und sie zu verändern. Das Gefühl war großartig. Ich wollte das Beste aus ihnen herauskitzeln. Die Ausbildung war natürlich super. Ich konnte in verschiedene Bereiche eintauchen und viel lernen. Als ich mit 18 fertig war, wollte ich dann unbedingt etwas Aufregendes machen. Nur hinter dem Stuhl stehen und von morgens bis abends Haare schneiden war keine Option für mich. Somit bin ich in die Hauptstadt gezogen. Hier kann man coole und aufregende Dinge erleben. Ich entschloss mich verschiedenste Weiterbildungen zu machen und mir selbst Herausforderungen zu stellen und diese zu bewältigen.
Nach einer Zeit habe ich im Namen von L’Oréal sogar selbst Seminare für andere Friseure geleitet. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass das auf die Dauer nichts für mich ist. Mein Herz schlug schon immer fürs Styling. Ich wollte das Styling im Vordergrund haben. Die Menschen sind einfach so offen, wenn es ums Styling geht. Beim Schneiden oder Kolorieren ist das anders. Ein gutes Styling, das typgerecht ist, kann seinen Träger auf den Punkt verändern. Und das teilweise auch ohne groß die Haare zu verändern. Ich habe zum Beispiel viele Kunden mit Afro-Haaren, die Probleme haben einen Friseur zu finden. Ich style Afro-Haare super gerne – der Effekt ist einfach wahnsinnig motivierend. Aus vielen Löckchen werden seidig glatte Haare.
Ich wechselte also den Salon und fing an im Atelier Creuzberg zu arbeiten. Hier habe ich eine Ausbildung als ghd Expert absolviert und eigenständig Styling-Seminare gehalten. Das war das Schlüsselerlebnis für mich. Von da an wusste ich, ich möchte meine eigenen Ideen und Projekte verwirklichen.
Mein erstes Projekt war eine eigene Styling-Box, die super gut angekommen ist. Es war großartig meine kreierten Looks für einige Promis in den Zeitschriften oder auch im TV zu sehen und vor allem zu spüren, dass mein Handwerk gut ankommt.
Der Groschen war also für Dich gefallen und ab da wolltest Du Dich selbstständig machen?
Ja genau, nach vier Jahren in Berlin habe ich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Ich habe viele Shootings, Editorials und auch Redcarpet-Stylings gemacht. Und dann letztendlich aufgehört als klassischer Friseur zu arbeiten. Ab da wollte ich nur noch stylen und das mit ganzem Herzen. Ich kann mich beim Styling besser ausdrücken und kreativer sein.
Bei einem weiteren Projekt habe ich dann während der Fashion Week im Amano eine weitere Styling Lounge aufgemacht und verschiedene Menschen eingeladen, vorzugsweise Blogger und Promis. Ich habe sie für die Shows und Partys gestylt. Das kam sehr gut an und entwickelte sich weiter.
Und wie kam es dann zu Dodo’s Blow Dry Bar?
Mit der Zeit wurde mit klar, dass ich eine Basis brauche, von der aus ich arbeiten kann. Am besten natürlich einen eigenen Laden. Anfangs sollte es auch nur eine Art Pop-Up-Laden werden. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich die Blow Dry Bar so lange führen würde. Im Moment sehe ich sie als mein Herzensprojekt. Bei mir hat jeder die Möglichkeit, sich stylen zu lassen, schön auszusehen ohne sich verkleidet zu fühlen. Wenn man sich bei uns die Haare föhnen lässt, dann hat das einen wirklichen Mehrwert. Die Styles halten nicht nur einen Tag oder einen Abend, sondern eine ganze Weile.
Aber ich probiere es locker zu sehen und nicht zu verbissen zu sein. Falls ich merke, dass ich anfange mich für etwas anderes zu begeistern, würde ich dieses Kapitel natürlich auch beenden und was Neues finden.
Selbstständig zu sein ist nicht immer leicht – hast Du es Dir so vorgestellt? Was war anfangs sehr schwer und was richtig cool?
Richtig cool war, dass du dein eigener Chef bist. Du kannst deine Vision so umsetzen, wie du selbst möchtest. Aber du hast natürlich auch eine ganz andere Verantwortung mit einem eigenen Laden. Dies gilt vor allem, wenn du Mitarbeiter beschäftigst. Auch muss man immer darauf achten die Öffnungszeiten einzuhalten. Natürlich muss man auch als Angestellter Zeiten einhalten, aber wenn die Gewalt bei dir selbst liegt, ist das manchmal schwerer. Es kommt auch vor, dass beispielsweise in den ersten Stunden keine Kunden kommen und trotzdem muss der Laden geöffnet sein. Auch der ganze Papierkram hat sich verdoppelt, das nervt.
Auf was muss man Deiner Meinung nach achten, wenn man sich als Friseur selbstständig machen möchte? Brauche ich da ein besonders gutes Netzwerk?
Ich sage nur: Trau dich, probiere Dinge aus und glaub an dich. Es ist immer wichtig hundertprozentig hinter dem zu stehen, was man macht. Ich habe mir nie so richtig große Gedanken darüber gemacht, ob es funktionieren wird oder nicht. Diese Gefühle blockieren dich oft – also nicht ständig alles hinterfragen. Einfach machen. Viele Leute sagen mir, was sie gerne machen würden, aber meistens scheitert es daran, dass sie zu viel darüber nachdenken. Wenn du dein Handwerk verstehst und deinen eigenen Stil entwickelt hast, sind das schon die besten Voraussetzungen.
Was war die größte Challenge, die Du je hattest oder die verrückteste Anfrage?
Das war definitiv die Fashion Week im Januar 2017, bei der ich mitgeholfen habe. Ich hab mit einer kleinen Styling Lounge angefangen und es hat sich so weit entwickelt, dass ich bei der Mercedes Benz Fashion Week stylen durfte. 15 Shows an 3 Tagen mit jeweils 25-30 Models mit 1,5 Stunden Zeit für Haare und Make-up – das zu schaffen war eine große Herausforderung für mich. Ich musste ein ganzes Team aus 15 kreativen Menschen, bestehend aus Freelancer-Friseuren und -Stylisten aus ganz Deutschland zusammentrommeln. Und gemeinsam haben wir eine coole Januar Fashion Week gerockt.
Hast du einen Menschen oder Stylisten, der dich besonders inspiriert oder den Du gerne stylen würdest?
Es gibt viele. Nicht unbedingt ein Stylist oder Friseur. Es kann die Frau auf der Straße sein oder ein cooler Typ im TV. Ich finde die Natur auch sehr inspirierend. Die Farben und Muster sind beeindruckend. Jane Fonda zu stylen fände ich super.
Was ist gerade bei Deinen Kunden Styling-technisch sehr angesagt?
Waves! Absolut. Und das in jedem Alter. Vom jungen Mädchen bis hin zur älteren Dame.
Was sind Deine No-Go-Frisuren?
Gibt es eigentlich nicht wirklich. Gerade durch deine Frisur kannst du deine Persönlichkeit nach außen tragen – egal ob Sidecut oder Dreadlocks. Das hat immer etwas mit der Persönlichkeit zu tun. Das einzige No-Go sind fettige Haare und Ungepflegtheit.
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Was machst Du?
Ich mache das, was mir gefällt!
Wie sieht Dein Masterplan aus?
Einen Masterplan habe ich nicht. Ich mache einfach alles, so lange es mir Spaß macht. Und wenn es mir keinen Spaß mehr macht, dann versuche ich etwas anderes zu machen.
Dein Plan B
Es gibt keinen Plan B
Was verleiht Dir Flügel?
Wenn ich sehe, wie ich Leute glücklich machen kann mit dem, was ich tue.
Wer oder was ist unter Deinem Bett?
Nichts, weil ich ein gemütliches Wasserbett habe.
Deine Persönlichkeit in einem Drink?
Espresso-Martini
Was ist das Verrückteste in Deinem Salon?
Das kommt immer darauf an, was wir gerade machen. Bisher war es eine Bachelorette-Party, die wir im Salon veranstaltet haben. Die Girls haben ihren eigenen Stripper mitgebracht. Wir sind ziemlich offen für alles und lieben es Spaß zu haben.
Was hast Du letzte Nacht gemacht?
Geschlafen, weil ich einen sehr anstrengenden Tag hatte und natürlich wollte ich auch fit für heute sein.
Early Bird oder Nachtigall?
Kommt drauf an, was von mir erwartet wird. Heute war ich ein Early Bird und vorgestern eine Nachtigall.
Wie wäre der Mensch, der das komplette Gegenteil von Dir ist?
Mein Spiegelbild
Schokolade oder Käse?
Schokolade
Welches Essen schmeckt immer?
Pizza und Pasta
Worauf achtest Du bei einem Menschen als erstes oder was fasziniert Dich?
Das Gesamtbild
Wovor hast Du Angst?
Eine sehr private Frage. Vor allem habe ich Angst davor, dass es mir irgendwann gesundheitlich nicht mehr so gut geht. So schlecht, dass man nichts mehr dagegen tun kann.
Treppe oder Fahrstuhl?
Treppe, ich nehme immer 2 Stufen
Was würdest du in deinem Leben sofort in diesem Moment ändern, wenn du es könntest?
Führerschein her, aber sofort!
Wenn Du eine Stadt wärst, welche und warum?
Ich fühle mich in Berlin sehr wohl und ich kann das, was ich mache, gerade hier am besten umsetzen. Also gerade Berlin.
Bist Du ein Kopf- oder Herzmensch?
Das kommt ganz darauf an, welche Entscheidungen getroffen werden müssen. Manchmal muss man Kopf- und manchmal Herzentscheidungen treffen. Im Geschäft sollte man lieber Kopfentscheidungen treffen, auch wenn das Herz anders entscheiden würde. Im Geschäft können Herzentscheidungen fatale Fehler sein. Anfangs war das schwer für mich, weil ich ein harmoniebedürftiger Mensch bin, aber mit der Zeit lernt man eine gewisse Distanz zu halten.
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