Migori – unverpackt einkaufen in der Südstadt
Hell, modern, freundlich – beim Eintreten fällt schnell die besondere Atmosphäre des verpackunsgfreien Supermarkts auf. Die Hektik des Alltags und der Schnäppchenjagd bleiben draußen. „Bewusst Einkaufen“ heißt hier die Devise. Ausgewählte Produkte, kompetente Beratung und vor allem Nachhaltigkeit zeichnen migori aus.
Einkaufen – mit Konsequenzen
Ob es jetzt der tägliche Besuch beim Supermarkt um die Ecke, die Pizza-Lieferung oder das Kochen mit Freunden ist – überall produzieren wir Müll.
Dutzende Tüten, Verpackungen, Plastik – nach jedem Einkauf, Essen oder Snack-Abend verwandeln sich unsere Mülleimer in Schluckspechte. Das ist nicht nur ungesund, umweltschädlich, sondern vor allem überflüssig. Denn Hygiene ist ein Aspekt, Transport ein anderer, hauptsächlich werden Verpackungen jedoch als Werbefläche für den jeweiligen Hersteller genutzt. So sollen sich die Produkte von anderen abheben und KonsumentInnen eine emotionale Bindung zu der Marke aufbauen. Diese Konzept ist für die Firmen ja auch verständlich – aber auch notwendig für uns? Denn eigentlich geht es ja um den Inhalt, nicht die Hülle.
Ausstattung im Haushalt
Und nicht nur Lebensmittel – auch Alltägliches wie Klopapier, Zahnbürsten oder Deo ziehen uns in die endlose Schleife der Müllproduktion. Obwohl doch eigentlich immer mehr KonsumentInnen ihr Verhalten hinterfragen. Im Supermarkt kann man ja noch zum losen Apfel greifen, wie sieht das aber bei anderen Produkten unseres Alltags aus? Haben wir denn eine Wahl, selbst wenn wir Müll vermeiden wollen?
Ja, die haben wir.
Alternativen
Immer mehr alternative Supermärkte öffnen nun ihre Türen. Sie setzen auf regionale, biologische und nachhaltige Anbieter und bieten Kunden ein ganz neues Einkaufserlebnis. Die üblichen Discounter– oder auch Markennamen von Riesen-Konzernen sind hier nicht zu finden. Dafür Produkte mit kurzen Wegen, ohne Verpackung und liebevolle Beratung.
Statt riesiger Lagerhallen, verströmen die verpackunsgfreien Supermärkte eher den Charmer kleiner Boutiquen. Sie sind meistens Einzelfilialen und werden von ihren InhaberInnen mit viel Herzblut geführt.
So wie von Filiz Gencer. Sie betreibt den verpackungsfreien Supermarkt migori in Köln. Und hat sich dabei einen Lebenstraum erfüllt: Sich selbst verwirklichen, nachhaltig arbeiten und leben und dabei etwas verändern.
Dafür gab sie ihre sichere Anstellung bei einer Fluglinie auf und wagte den Sprung in die Selbstständigkeit. Wie verpackungsfreies Einkaufen aussieht und was gerade ihren Supermarkt ausmacht, erzählt sie im Interview.
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