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Common Goal: Profi-Fußballer/Innen spenden 1% ihres Einkommens

von Hannah

Die Kraft des Common Goal

Common Goal ist eine Initiative, bei der Profi-FußballerInnen 1% ihres Einkommens an die Organisation street football world spenden. Legenden, wie Mats Hummels, Juan Mata, Serge Gnarby, Leon Balogun, sowie weibliche Profi-Fußballerinnen, wie Alex Morgan, sind bereits Teil der Bewegung. Das gemeinsame Ziel (engl. common goal): Mit Fußball die Welt verändern. Die Idee hinter Common Goal klingt zunächst plausibel und naiv zugleich. Ein Profi-Fußballer der 1. Bundesliga verdient laut Fussballspieler.de durchschnittlich 30.000 EUR im Monat und Superstars, wie Cristiano Ronaldo satte 21 Mio. EUR jährlich; zusätzliche Einnahmen durch Werbedeals kommen noch oben drauf. So scheint es doch nur selbstverständlich und sinnvoll, diesen Wohlverdienern eine Möglichkeit darzubieten, mit einer verhältnismäßig kleinen Spende, Großes zu bewirken. Wie langwierig der Prozess letztendlich doch war, den ersten Profi-Fußballer für Common Goal zu gewinnen, wird Mitgründer und COO von Common Goal Thomas Preiss euch in unserem Interview schon bald verraten. Auf der anderen Seite klingt es dann doch etwas zu einfach, zu behaupten, man könne die Welt mit Fußball retten. Es ist doch schließlich nur ein Spiel – Oder?

Die soziale Kraft des Fußballs

Hierzu eine Anekdote aus meinem Leben: Fußball fasziniert mich bereits seit dem ich ein kleines Kind war. Fußball, ein Teamsport, bei dem die Jungs aus meiner Klasse stets mit viel Leidenschaft und Engagement dabei waren. Es gibt noch ein Klassenfoto aus der 5. Klasse, auf dem die Jungs entweder in FC Bayern München oder BVB Dortmund Trikots posierten. (DSGVO bedingt verzichte ich an dieser Stelle auf die Veröffentlichung.) Als einziges Mädchen meiner Klasse hatte ich ebenfalls ein Trikot – Dortmund. Im Klassenzimmer hing ein entwickeltes Foto im Din A2 Format an der Wand, das unsere Lehrerin von Jürgen Kliensmann schoss und auf das sie sehr stolz war. Am Fußball faszinierte mich vor allem, wie dieser kleine Ball und ein paar Jacken und Turnbeutel, die in den Hofpausen als Tor dienten, die Jungs zusammenschweißte. Ich mochte dieses Gemeinschaftsgefühl, den Teamspirit und um genau diesen Moment im Hier und Jetzt. Vielleicht bin ich deswegen auch heute noch ein Fan der EM- und WM-Zeit. Musik und Jubeleien tun ihr Übriges und beflügeln die Spieler, sowie das Publikum, gleichermaßen. Ich meldete mich daraufhin bei den Jungs im Fußballverein an, schaffte es jedoch offenbar nicht zum Profi. Nichtsdestotrotz begleitete mich der Fußball überallhin und brachte mir sogar Spanisch bei.

Fußball ist eine universelle Sprache

Nach dem Abitur zog ich ohne jegliche Spanischkenntnisse nach Argentinien. Das war 2006, genau nach unserem unvergesslichen Sommermärchen. Die Wunde des Spiels GER:ARG war noch recht frisch. Es dauerte also nicht lange, da hielt ich mit sämtlichen Argentiniern lange Debatten über das Deutschland-Argentinien-Spiel, das wir gewonnen hatten. Temperamentvolle Konversationen bei einem typischen Asado, die nicht nur mein Spanisch verbesserten, sondern auch Freundschaften knüpften. Auf all den Reisen, die ich in meinem Leben getan hab, den Bolzplätzen um die Ecke oder Firmen-Fußball-Events (wie bspw. der Urban Sports League), war es immer dieser kleine Ball, der dafür sorgte, dass sich Spieler, wie auch Zuschauer, Zeit füreinander nahmen und sich einem Common Goal widmeten. Die Regeln des Spiels sind überall gleich und somit universell verständlich. Dass Fußball für viele Menschen und ganze Nationen allerdings mehr ist, als bloßer Zeitvertreib, das zeigte sich deutlich nach der Niederlage der Brasilianer während der WM 2014 im eigenen Land.

AP Photo/Leo Correa via The Korea Times

Hoffnungsträger Fußball

Der Fußball, eine 30-50 Mrd. EUR Industrie, trägt eine große soziale Verantwortung. Für uns hier ist Fußball ein toller Sport, den man(n) gerne verfolgt und Jüngeren eine gesellschaftliche Alternative zu Computerspielen bietet. Doch in anderen Schichten und anderen Ländern ist Fußball mehr als eine wöchentliche Freizeitaktivität. Fußball ist Hoffnungsträger. Die Spieler der Copa América, des Africa Cup of Nations oder der Fußball-Weltmeisterschaft sind Vorbilder für viele Menschen und vor allem Kinder. Kinder, die weniger privilegiert sind, als wir hier in Deutschland, die nicht zur Schule gehen können und wenig Perspektiven haben. Der kleine Ball gibt ihnen jedoch Kraft und hält sie davon ab, Dummes zu tun und sich ihre Zukunft zu verbauen. Mit der hohen Niederlage der Brasilianer im eigenen Land, schwand die Hoffnung vieler Brasilianer, die ihre Erlösung nur im Freitod fanden. Ein schreckliches Szenario, das einem bewusst macht, wie viel Einfluss der Fußball auf das Leben anderer tatsächlich hat. Wie schön es dann nun ist, zu sehen, wie Profi-Fußballer, wie der deutsche Nationalspieler Serge Gnarby, als einer der ersten Common Goal Mitglieder, seinen Einfluss und seine Verantwortung nutzt, um die Welt mit Fußball tatsächlich besser zu machen.

„Jugendliche sollen über ihre Leidenschaft zum Fußball angesprochen werden, um ihnen in der Folge helfen zu können. In Afrika dient uns der Fußball verstärkt, um die HIV-Aids-Aufklärung voranzutreiben. Fußball-Training wird verbunden mit Aufklärungsunterricht. In Deutschland ist die Integration von Flüchtlingen ein wichtiges Thema. Projekte wie die „Rheinflanke“ in Köln oder die Berliner Initiative „Champions ohne Grenzen“ werden von uns unterstützt.“ – Thomas Preiss, Mitgründer Common Goal via sportbuzzer.de

Let’s Grow Common Goal

Gemeinsam sind wir stark. Wir kennen diesen Spruch alle, doch wie wir an so vielen sozialen Projekten, wie bspw. Parley, Fridays For Future und co. sehen, ist da etwas dran. Und nur gemeinsam ist auch ein (Fußball-)Team stark. Der stetig wachsende Common Goal Kader arbeitet kontinuierlich hart daran, die Kluft zwischen Spielern und Fans zu schließen. Mittlerweile sind es gut 100 Profi-Fußballer und Profi-Fußballerinnen, die je 1% ihres Einkommens an soziale Projekte ihrer Wahl spenden, um Kindern durch Fußball eine Zukunft zu bieten. Und auch ihr könnt euch mit einer Spende in der Höhe eurer Wahl an der Erreichung unseres gemeinsamen Common Goals, beteiligen. Hier kommt ihr zur Spende.

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