Seit dem vergangenem Jahr ist der Weltfrauentag in Berlin auch ein gesetzlicher Feiertag. Zwar spielen Themen wie Gleichberechtigung und Selbstbestimmung mittlerweile 365 Tage im Jahr eine präsente Rolle, aber kurz vor dem 8. März liegt immer der Duft von Kampfbereitschaft in der Luft. Frauen, die einander noch mehr unterstützen, die noch lauter für ihre Rechte einstehen und noch schneller an das Ziel der Gleichstellung kommen möchten.
Der Weltfrauentag gleicht einem Weltfrauenkampftag, denn auch wenn das Thema Feminismus und Emanzipation für einige entnervte Augenverdreher sorgt, sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Wir sind noch nicht am Ziel. Noch immer müssen wir Frauen uns mit einer immensen Pay Gap, einer Gender Care Gap und ihren daraus resultierenden Problemen wie Altersarmut aufgrund zu niedriger Rente auseinandersetzen. Umso wichtiger also, dass Institutionen wie UN Women auf die unübersehbaren Schwierigkeiten unserer Zeit aufmerksam machen. Denn bisher hat kein einziges Land eine Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Das hat doch einen recht bitteren Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass wir das Heute für das intelligente Zeitalter halten. Wir Menschen waren in der Lage undenkbare Technologien zu realisieren, aber Frauen für die gleiche Arbeit denselben Lohn zu zahlen oder den Haushalt gerecht aufzuteilen – das bekommen wir noch immer nicht hin?
UN Women für die Frau und gegen Unrecht
Laut UN Women würde es noch weitere 257 Jahre dauern, bis eine wirtschaftliche Gleichstellung der Geschlechter erreicht würde, wenn es im aktuellen Tempo weitergeht. Das wäre das Jahr 2277 und sind wir mal ehrlich, bei all den aktuellen Krisen, wie Corona, Toilettenpapier-Notstand und der bevorstehenden Klimakrise kann uns niemand garantieren, dass Menschen diesen Tag jemals erleben werden. UN Women kämpft bereits seit 2010 für die Gleichstellung der Geschlechter sowie der Stärkung der Frauenrechte. Heute setzt sich UN Women in über 80 Ländern mit Projekten für die Beendigung von Gewalt und von wirtschaftlicher Ausbeutung von Frauen ein. Gemeinsam mit Esprit möchten sie nun noch mehr Frauen und Männer erreichen.
Zeit für Generation Equality
Zusammen kämpft es sich doch immer besser und dieses Jahr feiert unser Kampf ein besonderes Jubiläum. Vor 25 Jahren wurde mit der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform Raum für die Stärkung von Frauen und Mädchen geschaffen. Ziel war und ist die Gender Equality in allen Lebensbereichen zu manifestieren. Ein großer Schritt, der dennoch in slow motion voranzugehen scheint. Deswegen setzt sich UN Women nun für die globale Generation Equality ein. Unterstützt werden sie von Esprit mit ihrer Frühjahrskampagne 2020. Mit der Kampagne #YouRule sollen gemeinsame Unternehmenswerte wie Nachhaltigkeit, Entscheidungsfreiheit und Gleichheit in die Öffentlichkeit getragen werden. Aktivist*innen und Visionär*innen egal welchen Alters nehmen sich der Aufgabe an, die bisher unerledigten Aufgaben der Erklärung und Aktionsplattform von Peking wieder in Angriff zu nehmen und ein greifbares Resultat für die Frauen von heute zu erzielen. Eines ist klar: Wir werden keine weiteren 257 Jahre warten.
Gemeinsam sind wir stark
Mit von der Partie ist Fußballspielerin und UEFA-Botschafterin Eunice Beckmann. Als Esprit Ambassador steht sie für die Förderung von Frauen im Sport und in Führungspositionen ein. Neben einem limitierten T-Shirt aus nachhaltiger Baumwolle mit dem #YouRule Print und finanzieller Unterstützung seitens Esprit, veranstalten Esprit und UN Women Panel Diskussionen, die seit Anfang März in Deutschland, den Niederlanden und Schweden im Gange sind. Zusätzlich hat Esprit die Unterzeichnung der Women’s Empowerment Principles bekannt gegeben. Die Initiative setzt sich für die Stärkung von Frauen in Unternehmen weltweit ein. Ebenfalls für Frauen in Unternehmen und der Digitalisierung, setzt sich der Digital Female Leader Award ein.
„Mit unserer gemeinsamen „YouRule“ Aktivierung möchten wir ganz im Sinne der Generation Equality Kampagne von UN Women ältere und junge Generationen, sowohl Frauen als auch Männer, Jungen und Mädchen dazu motivieren, sich gemeinsam für das Thema Gender Equality stark zu machen. Seit Gründung in den späten 60ern steht die Marke Esprit für eine positive Lebenseinstellung, Gleichberechtigung und Zusammenhalt – Werte, die in unserer heutigen Zeit wichtiger sind denn je“.
Esprit Group CEO Anders Kristiansen
Die Zukunft ist jetzt
Möchten wir wirklich, dass Frauen in 50 Jahren entsetzt den Kopf schütteln, so wie wir, wenn wir heute hören, dass Frauen in Deutschland erst 1918 das Wahlrecht erhielten, vor allem in Westdeutschland erst ab 1961 verhüten und ab 1962 ein eigenes Konto führen durften oder später ab 1997 in der Ehe nicht mehr vergewaltigt werden durften? Unvorstellbar, dass Frauen wie Kathrine Switzer 1967 nicht selbstverständlich am Boston Marathon teilnehmen konnten. Wir sind weit gekommen, aber noch längst nicht am Ziel. Wieso also noch weitere 257 Jahre verstreichen lassen, wenn die Zukunft bereits in der nächsten Sekunde beginnt?