„Wie? Du hast dich immer noch nicht mit dem deutschen Pfandsystem und den Vor- und Nachteilen von PET-Flaschen auseinandergesetzt? Das ist schon grenzwertig.“ Genau das finde ich nicht! Ich bin der Meinung, besser spät als nie. Und so wurde ich ins kalte Wasser geworfen, als ich die Möglichkeit bekam mich mit der Marke evian unter anderem zu diesen Themen auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, euch zuerst das kleine Einmaleins des deutschen Pfandsystems näherzubringen, bevor es detaillierte Einblicke meiner Erkundungstour mit evian gibt.
Mineralwasser und Leitungswasser
Mineralwasser: Wenn wir unseren Durst mit Wasser löschen möchten, trinken wir meistens entweder natürliches Mineralwasser oder Leitungswasser. Das deutsche Leitungswasser ist gut und wir können es unbedenklich trinken. Natürliches Mineralwasser kann im Supermarkt erworben werden und entspringt anders als Leitungswasser einer bestimmten, vor Verunreinigungen geschützten unterirdischen Quelle. Diese Quellen entstehen natürlich, meistens durch Naturphänomene und bilden sich über Jahrtausende. Das aus diesen Quellen stammende Mineralwasser ist ein reines Naturprodukt und darf, anders als Leitungswasser nicht behandelt oder aufbereitet werden. Das Mineralwasser wird also auf natürliche Art durch verschiedene Erd- und Gesteinsschichten gefiltert.
Das Leitungswasser in Deutschland wird hingegen zu 62% aus Grundwasser, zu 30% aus Oberflächenwasser und zu 8% aus Quellwasser gewonnen. Die Anteile variieren und sind in Abhängigkeit von den regionalen Gegebenheiten.
Das deutsche Pfandsystem
Wer sich jetzt für das Naturprodukt entschieden hat, muss sich ohne Frage auch mit dem deutschen Pfandsystem und Recyclingmöglichkeiten der Mineralwasserverpackungen beschäftigen. Ich bin ein großer Fan des deutschen Pfandsystems. Es ist einfach wunderbar, dass wir in Deutschland ein System geschaffen haben, das mittlerweile so gut funktioniert und angenommen wird. Die Rückgabequote für pfandpflichtige PET-Flaschen liegt beispielsweise in Deutschland bei sagenhaften 98,5%.
Einwegflaschen und Mehrwegflaschen
Aber jetzt möchte ich euch erst einen Überblick über das System verschaffen. Wir haben in Deutschland ein Pfandsystem, allerdings werden Einweg- und Mehrwegflaschen unterschiedlich bepfandet.
Das Mehrwegsystem ist ein freiwilliges System der Getränkehersteller. Die Flaschen sind aus Glas oder hartem Kunststoff (PET). PET ist die Kurzform von Polyethylenterephthalat. PET ist ein durch Polykondensation hergestellter thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester. Es wird unter anderem zur Herstellung von Kunststoffflaschen, Folien und Textilfasern verwendet. Mehrwegflaschen werden wiederverwendet – sie werden nach der Rückgabe mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt und neu gefüllt. Mehrwegflaschen aus Glas können bis zu 50 Mal und PET-Mehrwegflaschen bis zu 25 Mal neu gefüllt werden. Da die Mehrwegflaschen schwer sind, ist nur ein Transportweg von unter 650 km ökologisch sinnvoll.
Das Einwegsystem ist gesetzlich vorgeschrieben. Zum Einwegpfand zählen recycelbare Kunststoffflaschen (PET) und Dosen. Einwegflaschen werden nach ihrer Rückgabe zerkleinert und durch Recycling wieder aufbereitet. Das Material, das aus zerkleinerten und somit recycelten PET aufbereitet wurde, nennt man rPET. Aus recyceltem PET können neue PET-Flaschen aber auch andere Gebrauchsutensilien gefertigt werden, wie Taschen, Rucksäcke, Schuhe oder andere Kleidungsstücke. Durch den Einsatz von recyceltem PET wird so wenig wie möglich frisches PET genutzt. Dabei muss von Fall zu Fall entschieden werden, was ökologisch sinnvoll ist und den geringeren CO2 Fußabdruck erzeugt.
Dann gibt es noch sogenannte Mehrweg-Individualflaschen die aus Glas oder PET hergestellt werden. Diese Flaschen werden vom Mineralwasserabfüller in einer einzigartigen Version hergestellt und können nur an der Quelle, die diese Falschen in Umlauf bringt wiederbefüllt werden.
Glasflasche und PET-Flaschen
Eine Glasflasche muss doch viel nachhaltiger und ökologisch sinnvoller sein als eine Plastikflasche. Viele von uns würden sich ohne zu zögern dieser Aussage anschließen. Doch stimmt diese Aussage wirklich?
Hierzu muss man sagen, dass definitiv mehrere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Ein ökologisch sinnvoller Kreislauf hat viele verschiedene Aspekte, die man berücksichtigen muss, wie die Verpackung- und das Gewicht der Flaschen, die Transportstrecken und natürlich die Recyclingmöglichkeiten. Und wenn wir von den heutigen PET-Einwegflaschen sprechen, dann ist in den letzten Jahren viel passiert. Die PET-Einwegflasche ist laut des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) endlich ökologisch gleichwertig zu Glasflaschen und PET-Mehrwegflaschen. Und warum? Die Unternehmen haben in die Gewichtsverringerung investiert, nachhaltigere Transportwege gefunden und einen umweltfreundlicheren Energieverbrauch bei der Herstellung eingeführt. Darüber hinaus haben sie den Anteil an recyceltem PET erhöht. Eine weitere interessante Studie belegt, dass 97,3% aller Einweg-PET-Flaschen recycelt werden.
Somit kann man sagen, dass PET eine sichere und vor allem zu 100% recycelbare Verpackungsart ist. Es ist 25 Mal leichter als Glas und hat wie bereits erwähnt in vielen Fällen einen geringeren CO2 Fußabdruck. Zuletzt kann rPET auch maßgeblich zur Reduktion von CO2 beitragen und den Kreislauf schließen.
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