Wer viele Sneaker im Schuhschrank stehen hat, der hat auch meist wenig anderweitige Auswahl zwischen der Stiefel- und Sandalensaison. Welche Schuhe jedoch sicherlich jeder kennt, sind bestimmte Sneaker-Klassiker, die die Szene immer wieder bereichern und einfach nie aus der Mode kommen.
Sneaker-Modelle kommen und gehen, um dann doch wieder zu kommen – aber es gibt auch Modelle, die verschwinden nie. Es scheint, als seien gewisse Modelle einfach immer die passende Option und wandern so von Generation zu Generation. Es ist ihre zeitlose Ausstrahlung, die immer wieder dazu führt, dass wir morgens doch wieder zum selben Paar Schuhe greifen.
Converse Chuck Taylor All Star
Die klassischen Chucks von Converse wurden eigentlich als Basketball-Schuh designt und werden deswegen übrigens auch von den zwei seitlichen Löchern geziert. Für die Belüftung der Füße sind sie also nicht, aber für eine besondere Art der Schnürung, die für mehr Halt sorgt (beim Basketballspielen zum Beispiel). Heute ist der Chuck Taylor-Sneaker ein Kultobjekt der Modeszene und ein wichtiger Teil des Streetstyle. So bereichert das Gummi-Canvas-Gemisch schon seit über 100 Jahren nicht nur das modische Auftreten der Basketball-Stars der 70er Jahre, sondern auch den Alltag all jener, die sich als treues Gefolge identifizieren. Der Chuck Taylor All Star ist seit 1917 unverändert und damit ein Urgestein der Sneaker-Klassiker und es heißt ja: Never change a running system.
Vans Classic Slip-On
Während die Wahl zwischen Vans und Chucks im Jugendalter an den Konkurrenzkampf zwischen Vampir und Werwolf der Twilight-Saga erinnern könnte, wissen wir heute: Wozu eine Wahl treffen, wenn wir beide haben können? Nicht nur das Schachbrett, als typisches Muster der Slip-Ons, veränderte unsere Wahrnehmung von modischem Streetstyle. Auch der revolutionäre Schnitt veränderte die gesellschaftliche Akzeptanz von Schuhwerk ohne Schnürsenkel. Einfach reinschlüpfen und losziehen.
Der Classic Slip-On kommt erst 1979 auf die Straßen und zu diesem Zeitpunkt steht bereits fest: Vans sind die Nummer eins für Skater, BMX-Fahrer und all jene anderen waghalsigen Sportler. Sicherlich auch deswegen, weil die Gefahrenquelle ‚Offener Schnürsenkel‘ entfällt. Der Slip-On wird zum Kult und lässt sogar erwachsene Männer in hängenden Jeans auf dem Skateboard sexy aussehen. Auch 2019 verleiht der Slip-On, egal ob mit Schachmuster oder ohne, jedem Look eine gewisse Lässigkeit. Es ist der Look, der nach außen zeigt: Too cool to care.
Vans Old Skool / Sk8te-Hi
Vans feierte nicht nur mit einem Paar Sneaker große Erfolge. Rund ein Jahr vor dem Classic Slip-On erscheint der Old Skool, kurze Zeit später gefolgt von dem Sk8te-Hi. Es ist die Geburtsstunde des unverkennbaren Seitenstreifens von Vans. Auch Vans erkennt das Potenzial der Mischung von Canvas und Gummi und kreiert dabei einen Sneaker, der trotz ebener Sohle bequem ist. Vans eröffnet 1966 den ersten Laden an keinem geringeren Ort als Kalifornien, Ursprung aller Coolness und des Skateboarding, und etabliert sich dort schnell. Von der Strandpromenade wandert er schnell an die Füße der Kids, die als Pioniere des Skateboard-Sports gelten.
Kein Wunder also, dass zwei der größten Profiskateboarder einen eigenen Schuh mit Vans designten. 1979 entwarfen Tony Alva und Stacy Peralta einen Sneaker, der eine ganze Generation von Skatern beeinflusste: Der Vans #95, heute bekannt als Era. Wer mehr über die Anfänge des Skateboarding und ihre Profisportler erfahren will, der sollte den Film Dogtown Boys gesehen haben. Das erste Modell von Vans war übrigens der Vans #44 Deck Shoe, heute als der Authentic bekannt.
Air Max 90
Der Nike Air Max gilt allgemein als ein absoluter Sneaker-Klassiker unter Sneaker-Liebhabern, egal welches Modell. Lässt man sich den Namen „Air Max“ auf der Zunge zergehen und betrachtet dabei ein paar Air Max, dann begreift man erst den genauen Zusammenhang zwischen Name und Aussehen. In der Sohle ist, ganz platt gesagt: Luft. Der erste Nike Air Max erschien 1987 als Air Max 1, baute allerdings auf seinem Vorgänger von 1978 auf, dem Nike Tailwind.
Beim Air Max und seinem Vorgänger ging es um ein revolutioniertes Tragegefühl. Der Tailwind hatte zwar keine sichtbare Luft in seiner Sohle, wurde aber erstmals gepolstert. Frank Rudy war es, der auf die Idee kam Luft in die Schuhsohle zu verpacken. Der Luftfahrtingenieur, der zum damaligen Zeitpunkt bei der NASA arbeitete, ging mit seiner Idee schließlich zu Nike. Von 1987 bis 1999 kamen jedes Jahr mindestens ein Paar neue Air Max Sneaker raus, teilweise auch zwei, drei Paar. Dabei wurde der Schnitt immer wieder etwas abgeändert, blieb im Kern allerdings gleich, sodass der Air Max unverwechselbar blieb. Natürlich baute sich das Hauptelement der Sneaker immer wieder aus: Die Luftblasen. Mal komplett um die Ferse herum, mal verteilt unter der ganzen Sohle, aber immer getreu dem Motto: Laufen wie auf Luft.
Seit 2003 kamen nur acht neue Modelle des Nike Air Max raus, was wohl daran liegen mag, dass die alten Modelle immer wieder ein Comeback feiern. Ob 1990, 95, 93 oder 98 – die Kids von heute tragen Schuhe aus Zeiten, in denen sie selbst noch nicht unter den Lebenden weilten. So gibt es die Sneaker als Klassiker bis hin zu neuen Farb- und Materialausführungen und natürlich in neuen Kollaborationen, wie mit Off-White. Das aktuellste Modell ist übrigens der Air Max 720 von 2019.
Adidas Supercourt
Was wäre eine gute Sneaker-Sammlung ohne weiße Sneaker? Richtig, keine gute Sammlung. Der leuchtend weiße Sneaker existiert in allen möglichen Modellen und ist vor allem im Sommer ein Must have. Ein kleiner Reinigungstipp für weiße Sneaker vorab: Einfach braun werden im Sommer, dann sehen die Sneaker auch gleich drei Nuancen heller aus. Der weiße Sneaker entfacht allein beim Anblick die Sehnsucht nach einem Tennisplatz.
Auch Adidas hat mit mehr als nur einem Paar die Evolution und Revolution des Sneakers mitbestimmt. Anlässlich des 50. Geburtstags von Adidas Originals hat Adidas 2019 die Home-of-Classics-Kollektion gelaunched. Eine Kollektion bestehend aus den legendärsten Modellen mit einem modernen Touch, unter anderem der Torsion Comp, Nizza Hi RF, Superstar, Continental 80, A.R. Trainer, Stan Smith und Rivalry Lo. Dazu gehören auch drei neue Silhouetten: Der S.C. Premiere, Supercourt und Supercourt RX. Die drei greifen den Stil der weißen Court-Klassiker auf und versetzen ihn in die Gegenwart. Damit kombinieren die neuen Court Modelle den modernen Stil mit dem klassischen Design von Adidas.
5 thoughts on “Sneaker Klassiker – Das sind die All-Time-Must-Haves”